12/3676.

An Christiane Vulpius

Wir haben, meine liebe, die Baseler Tour aufgegeben und sind von Zürch gerade nach Tübingen gegangen. Wir haben auch recht wohl gethan, denn die Jahrszeit ist äusserst verdrießlich, die Wege schlecht und alles unglaublich theuer. Nun weiß ich nicht ob wir über Franckfurt oder Nürnberg gehen, auf beyden Seiten brauchen wir acht Tage Reise, wenn ich nun noch einigen Aufenthalt hie und da dazu rechne, so können wir in der Mitte Novembers wohl bey dir seyn. Das ist dir ja wohl ganz recht deinen Freund sobald wieder zu sehen. Ich kann aber auch wohl sagen daß ich nur um deinet und des Kleinen willen [353] zurück gehe. Ihr allein bedürft meiner, die übrige Welt kann mich entbehren. Lebe recht wohl und habe mich so lieb wie ich dich. Ich freue mich unaussprechlich dich wieder zu sehen.

Tübingen d. 30. Octbr. 1797.

G.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1797. An Christiane Vulpius. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-93D3-3