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An Christian Gottlob Voigt

Der junge Voß ist angekommen und ich finde ihn, nachdem ich ihn gestern viel gesehen, an Geist und Gemüth und Wissen als einen Abdruck der väterlichen Eigenschaften. Was ich über Sprache, Autoren, Alterthümer, Geschichte, Poesie, Rythmick pp gesprochen hat mir durchaus einen guten Begriff von ihm gegeben, überall bemerckt man des Vaters Kenntnisse, Gesinnungen, Methode. Freylich ist ihm für den ersten Anblick das Äusserliche nicht günstig. Ein gesencktes Haupt, eine leiste Sprache deuten auf eine zu beschränckte zu enge Erziehung; doch löst sich auch das bald zu seinem Vortheile auf, wie ich gestern Abend gesehen, da ich ihn in eine muntre Gesellschaft versetze. Mögen Sie eine Stunde bestimmen so wird er aufwarten. Mit dem besten Morgengrus.

– W. d. 13. Febr. 1804.

G. [20]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1804. An Christian Gottlob Voigt. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-93ED-B