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An Carl Friedrich Ernst Frommann
Ew. Wohlgeboren
und die lieben Ihrigen wieder auf's freudigste zu begrüßen, hatte ich mich mit Hofrath Meyer schon auf die Troschke gesetzt, als man uns anrieth unmittelbar nach Weimar zu fahren, um einem drohenden Gewitter zu entgehen, und so bleibt uns denn bey nächsten längeren Aufenthalt die Hoffnung, Sie allerseits recht wohl und geneigt zu finden, auch viel von Leipzig zu hören. Meinen Kindern ist es in Berlin auch recht gut gegangen, sie sind im Begriff, über [171] Dessau, Torgau und Dresden wieder nach Hause zu kehren.
Auch die Hoffnung, daß bey Ew. Wohlgeboren Wiederkunft unser bisher einigermaßen stockendes Druckgeschäft sich sogleich beleben würde, hat mich nicht getäuscht. Hierbey erfolgt abermals Manuscript und wenn ich mich nach dem bisherigen Verhältniß des Gedruckten und Geschriebenen nicht irre, so möchten wir wohl auf fünfunddreißig Bogen kommen. Könnte ich gewiß erfahren, wie viel das schon abgesendete Manuscript ausgebe, so würde sich das Nähere bestimmen lassen.
Auch würde ich sogleich, wenn es Ihre Convenienz wäre, Manuscript zur Morphologie übersenden, so daß etwa vier Bogen hinter einander abgedruckt werden könnten. Wobey ich jedoch anzufragen habe: ob nicht noch ein weniges Manuscript in Ihrer Druckerey befindlich sey, wenigstens finde ich die sich unmittelbar an die Druckschrift anschließenden Blätter nicht unter meinen Papieren.
Mit den besten Wünschen und in Hoffnung baldigen Wiedersehens mich zum schönsten empfehlend.
Weimar den 9. Juny 1819.