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An Ernst von Münchhausen

[Concept.]

Ew. Hochwohlgeboren

geneigtes Schreiben veranlaßt mich zu besonders angenehmen Gedanken, indem ich mir nunmehr vorstellen kann daß ein holdes Kinderpärchen, in Gegenwart der theuern Eltern, von einem anmuthig ländlichen Aufenthalt umgeben, glücklich heranwächst, und mir dabey schmeicheln darf, mein Andenken werde daselbst nicht weniger lebendig bleiben.

Sodann werd ich, wenn ich die Papiere, die sich oft unangenehm um mich her anhäufen, mit einer so höchst zierlichen Last beschweren und zusammenhalten kann, mich immerfort der zarten Finger zu erinnern haben, welche sich so anmuthig und geneigt damit beschäftigten.

Möge es mir vergönnt seyn bey günstiger Jahrszeit von Ihrer derseitigen angenehmen Häuslichkeit persönlich Zeuge zu seyn, oder, wie es möglicher ist, das werthe Paar bey mir zu begrüßen und bewirthen.

Mit aufrichtiger Anhänglichkeit.

Weimar den 23. September 1829.
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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1829. An Ernst von Münchhausen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-93F5-8