22/6312.

An Johann Heinrich Meyer

Möchten Sie wohl, lieber Freund, mir die Gefälligkeit erzeigen, mich von folgenden zu unterrichten.

Ich erinnere mich recht wohl daß das Niello ein schwarzer Fluß ist, der aus Silber und Schwefel besteht, aber die Proportion habe ich vergessen. Indem Anhang zu meinem Cellini ist des Niello gedacht, aber ich glaube nicht, daß eben diese Proportion des Schwefels und Silbers ausgesprochen ist. Wissen Sie solche etwan irgend zu finden? wo nicht, so begäben Sie Sich ja wohl in mein Bücherzimmer, wo auf dem Repositorium ganz im Grunde, quer vor, was sich auf bildende Kunst bezieht, beysammen steht.

Dort finden Sie das Original des Lebenslaufes, das ist aber nicht gemeint, sondern ein Heft seiner kleinen Schriften, wen ich nicht irre à la rustica gebunden,[353] darin steht das Recept gewiß. Mögen Sie es excerpiren und mir senden, so geschieht mir eine Gefälligkeit. Ich habe Lust bey einer Gelegenheit Gebrauch davon zu machen. Döbereiner verfertigt den Fluß ohne Umstände.

Leben Sie recht wohl und lassen bald von Sich hören.

Jena

den 24. April

G.

1812.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1812. An Johann Heinrich Meyer. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9417-3