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An Philipp Christoph Kayser

Rom. d. 14. Jul. 87.

Anstatt zu kommen, m. l. K. schreibe ich wieder, ich weiß noch nicht wie ich mich von Rom los machen will. Ich finde hier die Erfüllung aller meiner Wünsche und Träume, wie soll ich den Ort verlaßen, der für mich allein auf der ganzen Erde zum Paradies werden kann. Mit jedem Tage scheint die Gesundheit Leibes und der Seele zu wachsen und ich habe bald nichts als die Dauer meines Zustandes zu wünschen.

In der komischen Oper hab ich oft Gelegenheit an Sie zu dencken. Cimarosa unterhält uns noch und lockt uns ohngeachtet der Hitze in's Theater. Ich wünsche Sie recht herzlich an meine Seite und was ich bey Musick dencke und empfinde ist wie an Sie gerichtet.

[237] Schreiben Sie mir doch aufs baldigste: wie es mit unsrem Wercke steht und was Sie noch auf dem Herzen hatten. Auf alle Fälle bleib ich noch bis den 28. Aug. hier. Ich arbeite an Egmont, ich hoffe auch Ihnen zur Freude. Leben Sie wohl, gedencken Sie mein.

Sagen Sie mir ein Wort über meine Schriften. Es freut mich gar sehr in der Ferne einen Widerklang zu hören.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1787. An Philipp Christoph Kayser. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9449-6