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An Johann Georg Paul Goetze
Dornburg den 10. Juli 1828.
Da in dem übrigens ganz anmuthigen Schlößchen kein wohlversorgter Keller vorhanden ist, ich auch keinen in der Nähe weiß als den deinigen, so ersuche ich dich, mich während meines hiesigen Aufenthalts mit Wein zu versorgen und mir vorerst durch Überbringer sechs Flaschen zu übersenden, auch von Zeit zu Zeit damit fortzufahren. Ich wünsche einen leichten reinen Würzburger und werde solchen nach abgeschlossener [182] Wallfahrt auf irgend eine Weise dankbar ersetzen. Willst du eine Flasche echten Steinwein hinzufügen, so soll auch der willkommen seyn.
Machst du einmal einen Ritt herüber und wirst dich mit einem Glase Wein und einer Semmel begnügen, so bist du willkommen. Schmalhans ist Küchenmeister und von ihm nichts zu erwarten, deshalb denn auch eine echte jenaische Cervelatwurst, wenn du solche dem Überbringer mitgäbest, sehr angenehm seyn würde.
Weiter weiß ich für dießmal nichts zu sagen; innerlich gestimmt wie der Rand des Briefes aussieht, äußerlich den Zuständen mich fügend und zugleich die schönen hohen Zwecke unseres Verewigten, so lang ich lebe, wie jeder Getreue vor Augen behaltend.
Der Alte Bekannte
J.W. v. Goethe.