36/59.
An Otto Christoph Freiherrn von Budberg
[12. Juni 1822]
Ew. Hochwohlgeboren
angenehme Sendung erreicht mich in dem Augenblick, da ich meine Badereise nach Böhmen anzutreten im Begriff und deshalb der bedeutenden Arbeit die gehörige Aufmerksamkeit zu widmen nicht im Stande bin.
Soviel sag ich indeß: was ich von den gereimten Strophen gelesen, scheint mir gar wohl gelungen; die hexametrischen Gedichte betreffend, würde wünschen, daß Sie Herrn Voß in Heidelberg, Vater und Sohn, dafür interessirten, zwey Männer, höchst einsichtig und geneigt, guten Rath zu ertheilen. Für [67] die löbliche Bemühung, des trefflichen Hebels Verdienst einem weiteren Kreise anschaulich zu machen, wünschte selbst mehr zu thun können, bedauere daher, nur mit so wenigem Ihr geschenktes Zutrauen erwidern zu müssen.
Mich zu geneigetem Andenken bestens empfehlend.
Weimar den 9. Juni 1822.