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An Johann Sckell

[Concept.]

Die in diesem Glase befindlichen Wassernüsse (Trapa natans) werden in ein stehendes klares Wasser von 4 bis 6 Fuß Tiefe, so eine geschützte und sonnige Lage hat, baldigst gelegt, woraus sie Ausgang May's keimen und im August reife Früchte bringen werden, die auf den Grund des Wassers fallend die Pflanzen nun jedes Jahr reproduciren.

Ferner findet sich in dem Glase der Samen einer Grasart, die theils als Ziergewächs, theils der Anwendung wegen die man davon in Nordamerika macht, der Aufmerksamkeit des Botanikers nicht unwürdig ist. Es ist die Zizania palustris L. der wilde Reis von Canada, dessen Cultur der Ritter Banks in die englischen Gärten einführte und wovon Franz Bauer (Linn. Transact. VII.) eine vortreffliche Abbildung herausgab. Durch Samen, so Professor Treviranus in Wasser aus England nach Breslau mitbrachte ist ihm geglückt, diese Pflanze auch in Menge im dortigen botanischen Garten zu erziehen. Hiezu ist nichts weiter erforderlich, als den Samen sogleich in ein [117] warm gelegenes stehendes Wasser von anderthalb bis 2 Fuß Tiefe zu legen, worauf denn im Juny die Blätter und im August die schön gefärbten Blüthen hervortreten werden.

Vorstehender Auszug eines Briefes des Herrn Professor Treviranus ist nebst den gemeldeten Samen in einem Glase dem Hofgärtner Sckell übersendet worden, denselben bestens begrüßend und überlassend, inwiefern dieser kleine Beytrag für die große Belvedere'sche Anstalt von einigem Interesse seyn könne.

Weimar den 3. November 1825.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1825. An Johann Sckell. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9543-A