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An Christiane Vulpius
Noch immer habe ich keine Briefe von dir erhalten und entbehre dadurch meiner besten Freude, zu wissen wie dir's mit dem Kinde geht; vielleicht löst sich[336] das Räthsel bald auf, wo deine Briefe stecken, und sie kommen vielleicht alsdann auf einmal. Ich schreibe dir gegenwärtiges nur um dich zu beruhigen, wenn du hörst daß der Krieg wieder anzufangen droth. Ich gehe in einigen Tagen nach Zürch und wenn es am Rheine wieder unruhig werden sollte, so gehe ich durch Schwaben und Franken den Weg, den Wieland vor einem Jahre nahm. So viel für heute, du hörst in kurzer Zeit mehr von mir. Lebe recht wohl und küsse den Kleinen. Zur Nachricht muß ich dir noch sagen, daß schon ein Stück klein geblümter Mousslin gekauft ist, wie auch 10 größere und kleinere Halstücher, wegen anderer ähnlichen Waaren bin ich noch im Handel, ich habe auch sehr schöne Proben von gesticktem Mousslin da; leider aber werden sie nicht, wie die andern, hier gemacht und die Fabriken sind über 14 Stunden abgelegen, demohngeachtet denke ich auch noch etwas von dieser Art mitzubringen. Lebe wohl und schreibe mir mit umgehender Post nur ein Wort unter der Addresse des Herrn Buchhändler Cotta in Tübingen. Lebe recht wohl und gedenke mein, sey vergnügt und in allen Fällen ruhig, du wirst mich bald wieder sehen.
Stäfe am 17. Octobr. 1797.
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