[23] 9/2675.

An den Herzog Carl August

Von Gotha bin ich zurück mit dem Herzog und der Herzoginn gekommen, welche nach Dessau gingen. Ich habe drüben gute Stunden gehabt, auch ist mein Aufenthalt daselbst in mehr als Einem Sinne fruchtbar gewesen.

Von Ihnen höre ich daß Sie wohl sind und ich hoffe daß Sie Ihr Dresdner Aufenthalt doppelt befriedigt haben wird.

Wegen der Merckischen Sache habe ich Briefe. Ein Capitaliste, der die Summe als Capital herschöße, findet sich in diesem Augenblick nicht, dagegen will Banquir Willemer in Franckfurt sie vorstrecken und verlangt auch nur 4 prCnt.

Nach seinem Briefe will er die 4000 f. gegen einen von Ihnen unterzeichneten Wechsel auf eins oder zwey Jahre vorschießen, bis man entweder sieht, ob Merck solche wieder abtragen kann, oder sich ein Capitalist findet.

[23] Ich habe geantwortet: daß Sie nicht in loco seyen, daß ich aber gleich schreiben und eine eigenhändige Versicherung von Ihnen, worin Sie Ihren Credit für Mercken interponirten, beybringen wollte.

Haben Sie also die Güte, mir schleunigst ein Blatt ohngefähr des Inhalts zu senden:

Daß Sie für die 4000 f. welche Merck bey Herrn Banquier Willemer in Franckfurt am Mayn auf zwey Jahre negotiirt, gutsagten, dergestalt das Sie wenn Merck gedachte Summe in bemeldeter Zeit abzuführen nicht im Stande seyn sollte, für solche, als wäre sie Ihnen selbst dargeliehen worden, haften und solche dem Gläubiger restituiren wollten, wie Sie denn auch die Intressen zu 4 pcnt. inzwischen abzutragen sich engagirten.

Man wird sehen ob Willemer mit einer solchen Erklärung zufrieden seyn wird.
Leben Sie recht wohl und kommen wohl und zufrieden zu uns zurück.
Künstlers Apotheose ein Pendant zu Künstlers Erdewallen im Puppenspiel ist in Gotha fertig worden.
Es ist spät ich schließe mit der alten Bitte: Lieben Sie mich.
W. d. 19. S. 88.

G. [24]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1788. An den Herzog Carl August. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-958F-F