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An Charlotte von Stein

[Erfurt, 15. September.]

Eine Schachtel mit Früchten die hoff ich gut sind bringt dir die Botenfrau, durch die ich ein Wort von[190] deiner Liebe erbitte. Die schöne Gräfinn ist heute früh weg. sie sieht aus und ist wie eine schöne Seele, die aus den letzten Flammenspitzen eines nicht verdienten Fegfeuers scheidet und sich nach dem Himmel sehnend erhebt.

Sag mir daß du wohl bist. Der Stadthalter hat schon wieder mit mir ein unendliches Gespräch angefangen. Das eigne Wesen eines Menschen das ganz fremde Würckungen aus sich hervorbringt ist mir sehr merckwürdig. Adieu. Ich bleibe in deiner Liebe. Sonnabend Mittags.

G.

Grüse die Herzoginn von mir.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1781. An Charlotte von Stein. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-95AA-2