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An Carl Franz Anton von Schreibers
Ew. Hochwohlgeboren
verfehle nicht alsobald zu vermelden, daß die neuste Sendung glücklich angekommen. Ihro Königliche Hoheit tragen mir auf, verbindlichst dafür zu danken.
Der Schädel ist von großer Schönheit und nähert sich jenem Urgeschöpfe freylich viel mehr als unser gewöhnliches Hornvieh. Die Vergleichung in Jena anzustellen bin ich sehr verlangend.
Serenissimus finden an den Samen durchaus neue Sorten und hoffen davon in den zu erweiternden [272] Glashäusern zunächst viel Vergnügen. Zugleich soll ich anfragen, ob kein Same von Araucaria excelsa und von Artocarpus nach Wien gekommen seyn? Herr v. Eschwege behauptet, er habe von der ersten Pflanze öfters Samen nach Deutschland an mehrere Personen, auch an seinen Bruder gesendet, wovon aber nichts aufgegangen. Wenn wieder Gelegenheit nach Brasilien ginge, wünscht mein Fürst, so möge man doch von beiden einen hübschen Vorrath bestellen. Der Samen von Araucaria excelsa aber müßte wohl in den Zapfen transportirt werden.
Indem ich mich dieses höchsten Auftrags hiedurch entledige, bediene ich mich Serenissimi eigner Worte und ersuche daher, wie es die Gelegenheit gibt, darauf gefällig zu reflectiren.
Genannter Herr v. Eschwege wird sich gewiß in Ew. Hochwohlgeboren Unterhaltung höchlich erfreut und belehrt haben; bey seinem kurzen Aufenthalte konnten wir doch manches Bedeutende von ihm vernehmen.
Schließlich bemerke noch, daß Serenissimus den Catalog des Gräflichen Harrachischen Gartens zu Bruck zu erhalten wünscht und dagegen den belvederischen anbietet. Wollen Ew. Hochwohlgeboren zu so viel Gefälligkeit auch noch diese hinzufügen, so wird es gewiß dankbar anerkannt.
Weimar den 27. Februar 1822.
[273] Da dieser Brief einige Tage liegen geblieben, so ist Ew. Hochwohlgeboren Ankündigung frischen Samens vom 19. Hornung indessen angekommen und ich darf wohl noch versichern, derselbe werde mit Ungeduld erwartet und mit freudiger Dankbarkeit empfangen werden.