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An Carl Friedrich Zelter

Nun ist denn, nach mancherlei Festen und Lustbarkeiten, die sich nach und nach ganz glücklich entwickelten, unser junger lieber Bräutigam auch wieder nach Berlin zurückgekehrt, wo denn auch bald unsere wohlgestaltete und wohlgebildete Prinzeß ihre Wohnung aufschlagen wird. Möge das in manchen Sinne wichtige Band gesegnet seyn.

Gegenwärtiges schreibe eiligst, um dich zu ersuchen: mir von Ternite's Geburtsort, Leben, Herkommen, Reisen und Studien das Ostensible zu melden. Da wir von seinen Arbeiten sprechen, auch der Durchzeichnung des Fiesole gedenken wollen, so wird es hübsch, ja nothwendig seyn, wenn dieß mit einiger Einleitung geschieht. Eben das Bild von Fiesole hat er, soviel ich mich erinnere, in Paris nachgebildet. Es freut uns, daß wir mit Überzeugung gut von seinen Arbeiten reden können. Auch hat er ja, wie ich höre, die Stelle des Potsdamer Galerie-Inspectors erhalten, was denn eine gar hübsche Pfründe ist.

[65] Bezeichne mir die Stelle, die dich so hat lachen machen, etwas näher, ich habe sie nicht recht finden können.

Viel Glück zur Einweihung des Hauses; frohe Wohnung in guter Gesundheit wünsche zunächst.

Kannst du dich gegen den Herbst einige Wochen losmachen, so wird es beiden heilsam seyn; der weiße Schwan begrüßt dich jederzeit mit offnen Flügeln.

Den Wunsch wegen Ternite befriedige bald, denn wir schon an den letzten Bogen des neuen Stücks Kunst und Alterthum, worin du mannichfaltiges Hübsche finden wirst.

Manches Andere nächstens. Fasanen werden indeß angelangt seyn; einige Schellfische, Dorsche pp. werden dagegen gewünscht.

treu angehörig

Weimar den 18. Februar 1827.

Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1827. An Carl Friedrich Zelter. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-95E1-4