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An Ferdinand August Hartmann
[Concept.]
Es ist mir, mein werthester Herr Hartmann, von einem ungenannten Freunde der Kunst ein Aufsatz über Ihre in den Propyläen bekannt gemachte Zeichnung übersendet worden, wovon ich einen Auszug hier beylege und zugleich anfrage: ob Sie nicht geneigt wären eine Zeichnung in Quart, doch nicht größer als daß sie, zusammengelegt, zu dem Propyläenformat paßte, nach den Erinnerungen des unbekannten Kunstfreundes zu verfertigen.
Es brauchte nur ein Umriß und etwa wenig lavirt zu seyn. Ich würde sie alsdann stechen lassen und dem 6. Stück der Propyläen beyfügen.
Gewiß haben Sie seit der Zeit schon über diesen Gegenstand selbst nachgedacht und es ist Ihnen vielleicht angenehm auch Ihre Fortschritte dem Publiko vorzulegen. Das Interesse für Sie, für Ihre Arbeit überhaupt und besonders für die etwa künftig von Ihnen zu unternehmende Ausführung der bisherigen[69] Entwürfe im Großen, wird dadurch immer vermehrt und die Anstrengung belohnt werden die Sie auf Ihre Kunst verwenden.
Ich hoffe daß die gegenwärtige Kriegsunruhen Ihre Kunstbeschäftigung nicht stören mögen, wünsche recht wohl zu leben und bitte mich Ihrem Herrn Vater bestens zu empfehlen.
Am 25. May 1800.