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An die Großherzogin Louise
[Concept.]
Indem bey der immer bedeutenden Epoche des Jahreswechsels mich in dem Fall befinde Ew. Königlichen Hoheit die mir gnädigst geliehene Blätter dankbar zurück zu senden; so fordert mich der Inhalt derselben zu einiger Betrachtung auf. Es ist darin von einer wichtigen, frommen, belebten und allgemein geförderten Angelegenheit die Rede.
Möge Ew. Königl. Hoheit Höchstem Haufe ein gleiches Schicksal bevorstehen und das durch Persönlichkeit und Besitz so wohl Gegründete immerfort zunehmen, wachsen und gedeihen, und zwar unter den Augen dererjenigen die, durch Thun und Ausharren, die eigentlichen Schöpfer und Erhalter des Ganzen sind.
Der ich mich und die Meinigen zu fortdauernder Huld und Gnade empfehle.
Weimar den 2. Januar 1817.
[304] [Beilage.]
Die Geschichte der Bibel-Societät ist ein Werk einzig in seiner Art. Die Größe des Gegenstandes, die Möglichkeit solchen zu vermannigfaltigen, zu vervielfältigen, mitzutheilen; ein durch mehrere tausend Jahre vorbereitetes und genährtes Interesse, das nun auf einmal die ganze Welt entzündet, daher eine sonst nie denkbare Übereinstimmung so vieler gleichüberzeugten Handelnden. Die kleinen Anfänge, die großen Fortschritte, die besiegten Hindernisse, die geringsten wie die höchsten Mittel: Geist, Vorurtheil, Armuth, Reichthum, alles muß einem Zwecke dienen, der unendlich ist, und eine Wirkung ausüben und vorbereiten die sich nicht berechnen läßt. Das Werk hat mich diese Tage her ganz absorbirt. Des trefflichen Buchanans geschieht auch in allen Ehren Erwähnung.
Mir ist der Gedanke beygegangen: ob man nicht suchen solle zur Büttnerischen Bibliothek, die auf solche Sprachseltenheiten fundirt ist, einige der merkwürdigsten Übersetzungen in Sprachen die von uns abliegen zu erhalten, ich will deshalb einen Auszug machen und die Bibel-Gesellschaft wird gegen eine billige Restitution nicht abgeneigt seyn.
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