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An Douglas Kinnaird

Des ehrenvollen Antrags einer hochansehnlichen Comité, mich in ihren zu Errichtung eines Monuments für einen zu früh abgeschiedenen trefflichen Mann [5] versammelten Kreis geneigt aufzunehmen, darf ich mich mit warmem Gefühle erfreuen, indem die Verehrung seiner außerordentlichen Persönlichkeit gewiß von niemand lebhafter empfunden und treuer gehegt werden mag.

Ich nehme deshalb, mein werthester Herr, das mir geschehene Anerbieten dankbarlichst an und bitte mich den würdigen Männern, welche die Unternehmung leiten, bestens zu empfehlen, und mir von Zeit zu Zeit Nachricht der weiteren gewiß lebhaften Fortschritte zu geben, da ich in theilnehmender Verpflichtung nicht zurückbleiben möchte.

Empfehlen Sie mich insbesondere Herrn Hobhouse, dessen Name uns ja, gesellt zu dem des verewigten Freundes, schon so vielfach genannt worden, und in meinem Familienkreise genannt wird, wo die englische neuste Literatur, durch eigne Theilnahme und durch Anregung mehrer hier studirenden jungen Engländer und deren Begleiter, lebhaft unterhalten wird.

Sollte es Gelegenheit geben meine Schwiegertochter und uns alle der Madame Davy in's Andenken zu rufen, so bitte solches nicht zu versäumen, da ein wahres zutrauliches Verhältniß sich zwischen diesen beiden Frauenzimmern gebildet hat.

Diesem allen füge noch den Wunsch hinzu, daß Ihre werthen Landsleute, wenn sie unsere Gegend besuchen, mich und die Meinigen nicht vorbeygehen mögen. Geben Sie ihnen hiezu gelegentlich Veranlassung; [6] eine Anmeldungscharte, mein werthester Herr, wird in diesem Sinne jedesmal willkommen seyn.

Mit vozüglichster Hochachtung ergebenst

Weimar den 3. April 1826.

J. W. v. Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1826. An Douglas Kinnaird. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9644-F