22/6303.
An Friedrich Christoph Perthes
Ew. Wohlgeb.
haben von Zeit zu Zeit irgend eine Gelegenheit ergriffen, um mich von Ihrem fortdauernden Andenken zu überzeugen; erlauben Sie, daß ich gegenwärtig Sie auch wieder einmal des meinigen versichre.
Der Überbringer dieses, Namens Gauby, ein Catalonier, wird Ihnen seine Geschichte selbst erzählen; er hat sich in Spanien zu unseren Truppen gesellt, man hat ihn lieb gewonnen, und er ist mit ihnen [337] herausgekommen. Auch hier am Orte hat man sich für ihn interessirt, und bey seiner guten Art ist es wahrscheinlich! daß er in der militärischen Carriere nicht dahinten bleiben wird. Können Sie, ohne Ihre Unbequemlichkeit, etwas für ihn thun, damit er sich nicht auf den Umgang seiner Cameraden ganz beschränkt finde, so werden Sie ein gutes Werk thun, und mir eine Gefälligkeit erzeigen. Der Nationen gehen jetzt in der Welt so durch einander, daß man ein Kosmopolit wird, ohne seine Wohnung zu verlassen.
Leben Sie recht wohl und bleiben meines Antheils versichert. Möchten Sie wohl Herrn Runge von mir zum schönsten grüßen; seinen Bruder vermisse ich sehr ungern unter den Lebendigen. Mit aufrichtiger Hochachtung.
Weimar den 19. April
1812.