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An Johann Friedrich Heinrich Schlosser

Wäre Ihnen, mein Theuerster, nicht gleich bey der Geburt die entschiedenste Geschäftsthätigkeit und Fertigkeit von guten Geistern beygelegt worden und hätten sich nicht durch Anstrengung und Fleiß daraus nach und nach alle Tugenden Ihres ewig verehrten Vaters entwickelt, so daß Sie mehr für andere als für sich im Leben zu handeln geneigt ja genöthigt sind; ich wäre bey jeder neuen Sendung betroffen und beschämt, welche Mühe bis in's Einzelne Kleinste meine, obgleich nicht höchst wichtigen Geschäfte, Ihnen verursachen.

Bleiben Sie überzeugt meiner treusten Dankbarkeit und fahren fort bis sich dann doch zuletzt dieser Faden nach und nach abspinnt.

Zuerst also die Nachricht daß die Wechsel in Leipzig wohl angelangt, die Summe mir zu Gute geschrieben, sodann der größte Theil davon, auf mein Verlangen, hieher gesendet worden.

Zunächst folgt die Quittung über den Cassebestand vom ersten April. Wenn das zu Hoffende eingeht haben Sie die Gefälligkeit es mir anzuzeigen, vielleicht finde ich alsdann etwas draußen zu berichtigen.

Nächstens erfolgt die Vollmacht für Herrn Schulin, und kann ich die Bedingungen, worauf dieses [138] Geschäft endlich abgeschlossen worden, nicht anders als höchlich billigen.

Indem ich so eben mit den besten Grüßen, Wünschen und Segnungen schließen will, erhalte ich von Hause die Nachricht, daß ein neuer Sprößling in die Familie getreten.

Und als ich dieß vermelde darf ich hoffen, daß Ihr Haus einen Gevatter-Brief freundlich ansehen wird.

und so fort u. für ewig

Jena den 10. April 1818.

Goethe.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1818. An Johann Friedrich Heinrich Schlosser. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9657-5