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An Christian Gottfried Körner

Durch einen Mann, für den ich Ihren Rath und, nöthigen Falls auch Ihren Beystand erbitte, sende ich dieses Blatt, das ich wegen seiner schnellen Abreise nur eilig schreibe. Einige Tage später sollte er nicht leer abgehen, denn er könnte den neuen Musenalmanach mitnehmen, über dem bisher gebrütet worden ist.

Der Client, den ich Ihnen empfehle, ist der hiesige Steuerrevisor Wölfel, der eine Erbschaftangelegenheit in Dresden zu betreiben die Absicht hat.

Schiller ist nach seiner Art ganz wohl, wie ich nach der meinigen. Wenn Sie die Idylle zu Anfang des Musenalmanachs sehen, so gedenken Sie jener guten Tage, in denen sie entstand. Ähnliche Arbeiten dieser Art machen mich hier im Saalgrunde vergessen, daß ich jetzt eigentlich am Arno wandeln sollte. Meyer befindet sich in Florenz und ist fleißig.

Empfehlen Sie mich den Frauenzimmern bestens so wie den letzten Band meines Romans, der sich ehestens ans Tageslicht wagen wird, und leben recht wohl.

Jena den 22. Sept. 1796.

Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1796. An Christian Gottfried Körner. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-96AA-9