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An Christiane Vulpius

Dein Brief mit der Post kam zu rechter Zeit an, auch der heutige durch den Boten. Ich wünsche dir Glück daß alles so gut geht und freue mich herzlich[162] darüber. Hier im Hause geht alles auch in der Ordnung. Voßens waren vier Tage hier und da war das Essen recht ordentlich. Es ist noch kein Verdruß vorgefallen. Carl besonders macht alles nach meinem Sinn.

Ich bin am Götz und wenn ich noch vierzehn Tage fortfahre; so kann ich damit zu Rande kommen.

Nun dächte ich du schicktest Sonntag den 29ten den Wagen, da könnte Dienstag d. 31. Jul. Gustel und Herr Riemer abfahren und es hinge von dir ab Montag d. 6. Aug. oder acht Tage später zurückzukommen. Solange dir's Freude macht, solange bin ich es auch zufrieden. Die Stunde die ich sonst mit dir verplaudere arbeite ich am Götz und so wird auch dir ein Vergnügen auf deine Rückkunft bereitet.

Grüße die Theaterfreunde und mache ihnen begreiflich daß die freymüthigen und eleganten Misgönner erst ihren Zweck erreichen, wenn man sich ärgert. Freylich muß es die Neider verdrießen wenn die Königin Mutter von Preußen überall sagt und wiederhohlt daß sie in Berlin so eine Vorstellung nicht zusammenbringen wie die vom Tell die sie in Lauchstedt sah. Das macht bös Blut und Galle die sie dann in ihren Blättern ausschütten.

Lebe recht wohl und vergnügt, und schreibe fleißig. Waschwasser kommt mit, Wein soll folgen.

W. d. 24. Jul. 1804.

G.

Dem Herrn Kanzler die besten Empfehlungen.
[163]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1804. An Christiane Vulpius. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-96B2-6