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An Luise Seidler

Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben, heißt die alte Lehre, und Sie haben sich dießmal, meine schlanke Freundinn, durch Ihre gutmüthige Dienstfertigkeit verführen lassen, Herrn kersting eine sache las fertig anzuzeigen, die nur noch im Werden ist. Indessen will der Himmel, daß hübsche Kinder manchmal einen fehler begehen, damit sie einsehen, wie werth man gute Freunde halten soll, welche sich alsdann zum Beystand bereit finden lassen. Senden Sie mir vor allen Dingen das Verzeichniß zurück; wir wollen sehen, daß wir die Sache wieder auf ihre Füße stellen. Es ist gut, daß ich noch hier bin, sonst [291] wäre sie wahrscheinlich unwiederbringlich verloren gewesen. Leben Sie recht wohl!

Weimar d. 2. März 1813.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1813. An Luise Seidler. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9730-4