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An Carl Friedrich Zelter

Deine lieben Schreiben nach einander, auch das vom 22. April, sind glücklich angekommen. Daß die Kupferstiche dich erfreuen würden, war ich überzeugt; jedes ist vielleicht das Vortrefflichste in seiner Art. Die Schlacht des Constantin commentire ich dir wohl einmal zu guter Stunde.

Das Krügern zugedachte Gute hat sich zufällig gesteigert, er möge nun dessen genießen; war er doch[162] von dir empfohlen, gut aufgenommen, und, was mehr ist, es hat ihm geglückt. Was für Terniten geschieht ist noch reiner, der Wahrheit und Intention ganz gemäß. Möge sein Unternehmen vorwärts gehen, damit in die anarchisch-trübe Kunst doch ein guter Stern einmal wieder hereinleuchte. Er hat seine Zeichnungen sämmtlich zurück; grüß ihn zum schönsten.

Übrigens scheint es mir wie den sibyllinischen Heften zu gehen, die Einladungen nach Berlin werden immer vielfacher und dringender; es ist als ob man diesen letzten Lebensblättern einen gesteigerten Werth beylege.

Heute nichts mehr, es hört nicht auf um mich zu sausen, und ich muß sehen wie ich mit meinen Kräften durchkomme.

Lebe wohl und richte dich friedlich ein diesen Sommer, damit es noch möglich werde uns auf den Herbst zu besuchen.

unwandelbar

Weimar den 2. May 1827.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1827. An Carl Friedrich Zelter. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-974E-2