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An Carl Ludwig von Knebel

Das bis auf den letzten Augenblick meiner Abreise verspätete Heft zu übersenden ist meine letzte Pflicht in Weimar. Möge es den Freunden zu einiger Unterhaltung dienen und mich ihnen vergegenwärtigen, wie sie mir nahe waren, als ich es theilweise verfaßte und im Ganzen redigirte. Mehr ist [99] mir nicht erlaubt zu sagen; die treusten Wünsche begleiteten diese Sendung.

Und doch setzte noch Folgendes kürzlich hinzu: leider mußt ich mich so einrichten, daß ich bey'm Durchfahren dich nicht besuchen kann. Herrn Professor Göttling grüße zum schönsten und gib ihm das Inliegende; es enthält auch ein kleines Honorar, womit ich ihn zufrieden wünsche.

Möge dein Hauskreuz sich bald wenden! Grüße Wellern, dank ihm für die Vorsorge für Eckermann, den du wohl auch schon wirst freundlich empfangen und werth geschätzt haben. Vieler Drang beunruhigt mich vor der Abreise. Deshalb nichts weiter als Wiederholung aufrichtiger Wünsche und bester Hoffnung.

Hofrath Meyer erwarte von Gotha zurück; er ist außer Gefahr, aber kann die Reise nicht fortsetzen. Und so geht in diesem Moment Erfreuliches und Unerfreuliches durch einander, wodurch mir, wie ich nicht läugnen will, doch etwas schwirbelig wird.

Lebe und liebe.

Weimar den 25. Juni 1823.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1823. An Carl Ludwig von Knebel. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9753-3