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An Christian Gottlob Voigt

Durch einen rückkehrenden Boten sage ich nur so viel, daß ich Sie bitte, jener Botenfrau, die Ihnen etwas von mir gebracht hat oder bringt, nichts mit zurück zu geben, weil ich erst jetzt erfahre, daß ihr Gehen und Kommen höchst unzuverläßig ist. Auf den Mittwoch erhalten Sie entweder einen expressen Boten von mir, oder Sie Gehen mich selbst.

Die Sache hier steht nicht schlimmer und nicht besser, als Sie solche kennen; das was vorläufig geschehen konnte, ist geschehen, allein über das, was zu thun ist, verändern sich die Meinungen nach den Umständen [258] alle Tage, und da ich einmal hier bin, so möchte ich gerne bleiben bis wenigstens, menschlicherweise zu reden, eine neue Einrichtung im Gange wäre. Kann ich das nicht abwarten, so müssen wir ihnen eben hier die Erlaubniß geben, nach bestem Wissen und Gewissen das Nöthige zu thun, auf Berichte können wir's nicht setzen es ist ein Kriegszustand und ich weiß noch nicht, was morgen räthlich und thunlich sein wird.

Was alles abgehandelt worden ist, und unter welchen Gesichtspuncten man die Sache betrachtet, er fahren Sie in einigen Tagen entweder durch mich selbst oder durch meine eingeschickten Aufsätze.

Da ich einmal hier bin und schon so viel Zeit angewendet habe, so will ich gern bei dem traurigen Wetter der guten Sache wegen noch einige Zeit aushalten, um so mehr, da ich einen so freundlichen Wirth habe.

Empfehlen Sie mich Durchlaucht dem Herzog zum besten und gedenken Sie mein.

Ilmenau den 6. Nov. 1796.

Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1796. An Christian Gottlob Voigt. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9758-A