7/2045.

An Johann Christian Kestner

Aus beyliegendem Blatte werdet Ihr mein lieber Kestner sehen, was mich in diesem Augenblicke veranlaßt Euch zu schreiben. Ich bitte mir auf das baldigste Nachrichten von der gedachten Person zu verschaffen. Sie sitzt in Mayland und kann Dienste haben wenn ihre Angaben wahr befunden werden, so daß man ihr auch wegen des übrigen Glauben beymessen kann.

Die Capuciner auf dem Gotthart die sich meiner erinnerten haben auf Bitte ihrer Mayländischen [5] Freunde an mich geschrieben, und da ich ihnen als ein berühmter Mann bekannt war; so glaubten sie ich könne nichts anders als ein Professor in Göttingen seyn, und müsste Relationen in Hannover haben. So ist der Brief nach Deutschland gekommen und hat mich endlich hier gefunden.

Dieses Jahr war ich nahe bey Euch und konnte nicht hinüber. Wann werden wir uns einmal wieder sehn. Fast Alle meine Freunde haben mich einmal besucht.

Grüset Frau und Kinder schreibt mir einmal wieder von Euch. Von mir ist nichts zu sagen wenn man nicht von Angesicht zu Angesicht steht.

Lebet wohl! Antwortet bald und behaltet mich lieb.

Weimar d. 11. Jan. 1785.

G.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1785. An Johann Christian Kestner. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9766-A