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An den Großherzog Carl August

[Concept.]

[Mitte September 1825?]

Ew. Königlichen Hoheit

darf ich wohl bekennen: daß an jenem großen Tage, bey äußerer gelassen scheinender Haltung, in meinem Innersten die Empfindungen so mächtig gewirkt, daß ich sie nur in der größten Gesellschaft beschwichtigen zu können glaubte; daher es mir denn zu voller Beruhigung gereicht wenn Höchst Dieselben eine nächtliche Versammlung billigten, welche sich auf's heiterste und treulichste behagte, wenn schon in gewissen Momenten der Raum zur Gäste-Zahl höchst disproportionirt erscheinen mochte.

Nach diesen schönen und guten Tagen erlauben Höchst Dieselben versäumte Vorträge nachzubringen.

Zuvörderst bitten auch beykommende Amerikaner um Entschuldigung sich auf der weiten Reise verspätet [56] zu haben. Ein inliegendes Blatt sagt mehr von ihnen, sie empfehlen sich gnädiger Aufnahme.

Ein Kästchen mit hundert geschliffenen edlen Opalen (Feuer-Opalen u.s.w.) von Guatimala enthält alle bekannte Varietäten dieser vorzüglich schönen Steinart, sie kommen in den Blasenlöchern eines bräunlich-rothen ganz feinsplittrigen Hornsteins vor, als runde, eingewachsene, lavendelblaue Körner, von der Größe einer Erbse; man kann sich denken daß sie sich in Blasenlöchern, nach Art unserer Mandelsteine, erzeugen, wodurch sich denn auch ihre Kleinheit entschuldigen läßt.

Man bittet sie im Sonnenlichte zu betrachten wo sie ihre größte Schönheit offenbaren, übrigens aber sie vor der Sonne, wie vor dem Lichte zu bewahren damit sie nicht trüb werden und das Farbenspiel verlieren.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1825. An den Großherzog Carl August. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-97B9-0