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An Charlotte von Stein

[Jena, 29. October.]

Von Jena wo ich seit gestern bin schick ich dir eine Schachtel mit Trauben möge sie gut bey dir ankommen.

Ein beschweerlicher Liebesdienst den ich übernommen habe, führt mich meiner Liebhaberey näher. Loder erklärt mir alle Beine und Musklen und ich werde in wenig Tagen vieles fassen.

[207] Meine Seele ist an dich fest gebunden, deine Liebe ist das schöne Licht aller meiner Tage, dein Beyfall ist mein bester Ruhm, und wenn ich einen guten Nahmen von aussen recht schäze, so ists um deintwillen daß ich dir keine Schande mache. Leb wohl meine liebste. Laß mich einen Brief von dir in Weimar finden.

Jetzt ist mir lieb daß du noch nicht da bist, daß deine Abwesenheit mir durch ein verwickelt Abenteur kürzer wird. Ich habe diese zwey Tage Gelegenheit gehabt alles was von Klugheit und Resolution in mir ist zu brauchen. Wenns vorbey ist und wohlgeendigt; so ists nicht viel und doch waren viele Menschen in Verlegenheit. Adieu Beste. Grüse Lingen.

Montags.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1781. An Charlotte von Stein. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9809-5