13/3856.
An den Prinzen August von Sachsen-Gotha
[Ende Juli.]
Verzeihen Sie, bester Fürst, wenn meine nach so viel Seiten hin und her gedrängte Natur ohne äußere Veranlassung stumm ist und selbst die werthesten Freunde manchmal zu vergessen scheint.
Geschwind also auf Ihr letztes einige Worte:
Wären seit 10 Jahren nicht ganz unerwartete und höchst interessante Dinge geschehen die alle unsere Aufmerksamkeit verschlingen, so würde ich es Ihnen wohl hoch anrechnen dürfen daß die Gothaische Litteratur selbst von Ihnen vernachlässigt worden ist. Herr Rath Reichard wird von der Folle en pelerinage die beste Rechenschaft geben können, denn sie ist mir zuerst durch sein verliebtes Journal bekannt geworden. Diese artige kleine Nouvelle verdient von Ihnen gelesen zu werden, sie findet sich, wenn ich nicht irre, im 88er Jahrgange. Dort steht denn auch das Original meiner Romanze mit dem ich erst so spät wetteifre.
. . . schon bey Ihrem ersten Briefe, ich will es aufrichtig gestehen, ob ich nicht etwas zu Ihren extemporirten Scherzen beytragen könnte. Schreiben Sie mir nur wenn Sie mir Ihren letzten Kannifas überschicken was für Rollen die Glieder der Gesellschaft am liebsten übernehmen. Es ist natürlich daß man die Gegensätze wähle, doch wünsche ich darüber von Ihnen einige Auskunft.
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