36/155.
An Leopold Dorotheus von Henning
Ew. Hochwohlgeboren
begrüße durch einen feinen jungen Mann, Dr. Harnier, den mir Frankfurter Freunde zugewendet und der sich einige Zeit in Berlin aufhalten wird. Sie haben ja wohl die Gefälligkeit, einiges zu seinen Gunsten zu thun.
[196] Mein wissenschaftliches Heft geht rasch vorwärts; könnte ich Ihre chromatische Mittheilug bald erhalten, so geschehe mir ein Gefalle. Ihre entoptischen Blättchen dienen mir zu großer Förderniß, denn die beiden ersten einfachsten Versuche gelingen nicht allein vollkommen, sondern ich fand zu neuen und wichtigen Erfahrungen Anlaß; der herrlich klare Himmel trug nicht wenig bey, die wundersamsten Erscheinungen bemerken zu lassen, wovon ich nächstens das Weitere mittheile.
Schließlich nehme mir die Freyheit, Sie mit einem kleinen Auftrag zu belästigen: man verfertigt nämlich in Berlin jene Schleifen von übersponnenem Drahte, womit man die neueren elektromagnetischen Versuche anstellt; möchten Sie mir eine solche verschaffen und baldigst anher senden? Die Auslagen für dieselbe so wie für die allenfalls noch gefällig zu besorgenden Glasplatten bitte zu notire, damit ich solche dankbar wieder erstatten könne.
Möge Ihnen alles zum Besten gereichen.
Weimar den 4. November 1822.