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An Constantin Ludwig Freiherrn von Welden

[Concept.]

Ew. Hochwohlgeboren

kurzer Besuch hat mit, ich will es gern gestehen, eine gewisse Unruhe hinterlassen. Ich fühlte mich geneigt über einige wichtige Gegenstände meine Gedanken zu eröffnen und die Ihrigen dagegen zu vernehmen. Indem ich nun darüber nachdenke, denn es ist wohl die Zeit, wo man sich mit geprüften Männern über die Tagesläufte gar gern unterhalten möchte, kommt mir Ihre kostbare Gabe zur Hand, deren Anmuth sich verdoppelt, indem sie so schnell eintrifft.

Die höchst bedeutende Bildung, die mir bey Betrachtung mehr oder weniger erhaltener Trümmer niemals auffallen konnte, setzt mich hier vollständig in Erstaunen. Diese Erfahrung ist mir gegenwärtig [192] um so wichtiger als ich eben einen vor dreyundzwanzig Jahren geschrieben osteologischen Aufsatz endlich abdrucken lasse. Mögen Ew. Hochwohlgeboren hieraus ersehen, daß Sie eine recht altgegründete und immerfort erhaltene wissenschaftliche Neigung gütig gefördert haben.

[Weimar den 18. Juni 1819.]

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1819. An Constantin Ludwig Freiherrn von Welden. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-98B8-C