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An Friedrich Christoph Perthes
Weimar den 16. November 1810.
Indem ich Ihnen, mein werthester Herr Perthes, dankbar anzeige, daß die vier Stücke des Vaterländischen [414] Museums bey mir eingetroffen sind; so muß ich, obgleich ungern, ablehnen an einem so wohlgemeynten Institute theilzunehmen. Ich habe persönlich alle Ursache, mich zu concentriren, um demjenigen was mir obliegt, nur einigermaßen gewachsen zu seyn. Und dann ist die Zeit von der Art, daß ich sie immer erst gern eine Weile vorüberlasse, um zu ihr oder von ihr zu sprechen. Verzeihen Sie daher, wenn ich dem Antrag ausweiche, und lassen mich manchmal erfahren, wie Ihr Unternehmen gedeiht.
Daß wie Herrn Runge verlieren sollen, schmerzt mich sehr; doch er ist jung, Hoffnung ist bey den Lebenden, und meine Wünsche können ihn nicht loslassen. es ist ein Individuum, wie sie selten geboren werden. Sein vorzüglich Talent, sein wahres treues Wesen, als Künstler und Mensch, erweckte schon längst Neigung und Anhäglichkeit bey mir, und wenn seine Richtung ihn von dem Wege ablenkte, den ich für den rechten halte; so erregte es in mir kein Mißfallen, sondern ich begleite ihn gern, wohin seine eigenthümliche Art ihn trug. Möchte er sich doch nicht so geschwind in die ätherischen Räume verlieren. Lassen Sie meine Grüße an ihn recht aufrichtig theilnehmend und herzlich seyn.
Leben Sie recht wohl und gedenken meiner.
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