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An Christiane von Goethe

Jena den 22. September 1809.

Die gestrigen Freunde sind mir nicht zu gelegner Zeit gekommen. Ich war schon des Morgens nicht wohl und hätte mich abwarten sollen. Da ich mich aber zwang bey Tische zu erscheinen; so wurde mir's zuletzt so schlimm daß ich fortgehen mußte und nicht Abschied nehmen konnte: Doch bin ich durch über die Sache hinausgekommen und habe die Nacht ganz gut, obgleich unterbrochen geschlafen. Heute bin ich im Bett geblieben; wir können aber unsere Arbeiten demungeachtet fortsetzen.

[75] Weil ihr euch über den ersten Theil des Romans so freundlich geäußert habt; so soll die Hälfte des zweyten bis an einen Abschnitt die nächste Woche unter eben den Bedingungen zu euch gelangen. Du schickst mir den Band wieder den du in Händen hast und wir hoffen nun das Ende bald zu erreichen. Doch brauchen wir, wenn kein Hinderniß dazwischenkommt, immer noch zehn Tage. Wenn du etwa hören solltest, daß jemand zu mir herüberkommen will, so lehne es ab: denn es kommt doch, wie ich auch dießmal gesehen habe, für die Besuchende auch nicht das geringste heraus. Lebe recht wohl und grüße Carolinchen.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1809. An Christiane von Goethe. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-98EB-9