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An Friedrich Schiller

Anfangs war ich wie Sie wissen, nicht sehr geneigt mein Vorspiel drucken zu lassen, gegenwärtig [111] aber wollte ich Ihnen folgendes vortragen und Ihre Gedanken darüber hören.

Gar viele Personen verlangen es zu lesen, besonders seit dem Aufsatz in der eleganten Zeitung. Nun bin ich auch bey der letzten Vorlesung wieder zu einiger Überzeugung gelangt: daß doch noch manches von der wunderlichen Erscheinung auf dem Papiere steht. Und so wäre ich nicht abgeneigt das Manuscript an Cotta zu schicken, der es denn, in klein Octav, eben wie Mahomet und Tancred, drucken möchte. Zu einer größern Ausgabe mit Kupfern wäre ich nicht geneigt, weil es immer kostbar wird und mehr als billig ist zu thun macht, auch dadurch die Sachen in die Länge gezogen werden. Denn mir wäre vorzüglich zu thun, diesen Spaß los zu werden und an etwas anders zu gehen. Was meinen Sie wegen des Honorars und was könnte man mit Billigkeit fordern? Haben Sie doch die Güte die Sache mit Meyern zu besprechen und mir Ihre Gedanken zu sagen. Geben Sie mir auch Nachricht wie es Ihnen geht. Bey mir hat sich leider kaum eine Spur von Production spüren lassen, indessen will ich es noch einige Zeit geduldig ansehen und von der nächsten Zeit etwas hoffen.

Leben Sie recht wohl und gedenken mein.

Jena am 10. Aug. 1802.

G. [112]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1802. An Friedrich Schiller. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-993F-0