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An August von Goethe

[Concept.]

[Jena, 10. October 1820.]

Zuvörderst danke zum allerschönsten, mein lieber Sohn, für deinen freundlichen Besuch; er hat mir gute Gedanken erregt und hinterlassen, so wie das erneute Gefühl: daß der Mensch allein sey, ist nicht gut.

Ich freue mich zunächst, euch wieder zu sehen, und sodann, wenn ich mich hier ganz losgelöst, bey euch den Winter auszudauern.

Blumenbaches Gegenwart, durch des Großherzogs Herüberkunft, ein löbliches Abend- und Mittagessen verherrlicht, hat sich glücklich abgeschlossen; er verspricht wieder zu kommen, war wohlthätig und hat sich wohl gefühlt.

[300] Die Acten wegen der Industrie-Ausstellung, welche immer unerfreulicher werden, je länger man sie ansieht, sende nächstens; ich dictirte heute früh mein Gutachten, es ist aber nicht gerathen, ich war zu ehrlich, so daß man es für unhöflich nehmen könnte. Beides läßt sich mit einiger Aufmerksamkeit vermeiden.

Grüße Ottilien zum schönsten, ich freue mich auf Bekanntes und Unbekanntes; vermelde mir ja, was für ein Lied aus dem letzten Hefte sie sich zugeeignet hat, denn dieß ist alten und jungen Poeten von höchster Bedeutung.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1820. An August von Goethe. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-997C-8