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An Charlotte von Stein

Jena den 4. December 1807.

Sie würden, verehrte Freundinn, nicht schon wieder ein Blatt von mir erhalten, wenn ich nicht beygehendes zu übersenden hätte. Geheimrath Wolf wünscht, daß Beykommendes unserer Durchlauctigsten Herzoginn zu Füßen gelegt werde. Es ist weiter ausgeführt, was er in jener Morgenunterhaltung nur skizzirte. Sehr interessant und für jeden lesbar, der mit alter Geschichte und was dem anhängig ist, sich beschäftigt hat, wenn er auch nicht ins Detail ging.

Wenn ich das Büchlein, die Söhne des Thals, das durch die Gnade Ihro Hoheit sich gegenwärtig [467] in meinem Hause befindet, noch nicht, wie ich leider bekennt muß, studiert habe; so bin ich für diese Unterlassungssünde bestraft, und wenn man will, zugleich belohnt, daß der Verfasser sich gegenwärtig neben mir in Jena aufhält. Ich bin genöthigt, um mich hier der gewöhnlichen Gesellschaftsausdrücke zu bedienen, ihn interessant und sogar liebenswürdig zu finden. Inwiefern ich recht oder Unrecht habe werden meine Freundinnen selbst entscheiden, wenn ich ihn bey meiner Rückkunst mit hinüberbringe. Das beste Lebewohl.

G. [468]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1807. An Charlotte von Stein. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-997D-6