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An Adolph Oswald Blumenthal

Vorläufig, mein werthester Herr, will ich ungesäumt zu erkennen geben, daß Ihr Schreiben vom 31. März bei mir eingegangen und mir viel Freude gemacht hat. Nur bin ich gegenwärtig nach vielen Seiten hin dergestalt beschäftigt, daß es mir unmöglich fällt, meine Gedanken gerade auf diesen Punct [118] zu richten. Doch werde ich, um Ihnen einigermaßen entgegenzukommen, das Capitel unseres Realkatalogs, deutsche Dichter enthaltend; die in lateinischer Sprache gedichtet, für Sie abschreiben lassen und baldigst übersenden; indessen giebt es ja auch wohl Raum über das Geschäft selbst und dessen wünschenswerthe Führung einiges mitzutheilen. Fahren Sie in der löblichen Arbeit fort, deren Resultat kein anderes seyn wird, als daß der Deutsche auch in fremden Formen und Sprachen sich selbst gleich bleibt, seinem Charakter und Talent überall Ehre macht.

Mit den aufrichtigsten Wünschen

ergebenst

Weimar den 10. April 1819.

Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1819. An Adolph Oswald Blumenthal. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9991-5