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An Johann Friedrich Rochlitz

Ew. Wohlgeboren

haben mir ein sehr großes Vergnügen gemacht. Denn gewiß ist eine Theater-Direction ein sorgenvolles Geschäft, besonders wenn man den Kennern und der Menge zugleich gefallen, die Fortbildung der Künstler und gute Einnahmen zugleich erleben will. Ihr [343] Schreiben jetzt alle die Verhältnisse so klar auseinander, daß ich gegenwärtig zu sehn und sehr bekannte Zustände mit eigenen Augen zu sehen glaubte. Haben Sie die Güte, den Antheil, den sie dieser Anstalt gegönnt, immer fort zu erhalten, auch wenn einiges vorkommen möchte, was nicht ganz Ihre Billigung hat. Leiten und lenken Sie dieses Schifflein aufs Beste.

Sehr gern hätte ich Ihnen gegen Ihre Betrachtung auch die meinigen mitgetheilt, die beym Lesen Ihres Briefs in mir erregt wurden; doch ist man durch diese Brunnen-Cur so zerstreut und verstört, daß man nicht leicht brieflich etwas kluges zusammen bringt. Haben Sie jedoch indessen die Güte, mir von Zeit zu Zeit einige Nachricht zu geben, welche mir, je ausführlich und umständlicher sie ist, nur zur angenehmeren Unterhaltung habe ich den Effect des Brunnens sehr zu loben. Könnte es in der Folge so bleiben, so wäre das sehr erwünscht. Mich bestens empfehlend

Carlsbad den 5. Juni 1807.

Goethe. [344]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1807. An Johann Friedrich Rochlitz. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-99AF-5