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An Georg Heinrich Ludwig Nicolovius
[Ende November 1825?]
Der zurückkehrende liebe Sohn, verehrter theurer Freund wird gar vielerlei zu berichten haben; er war mir und den Meinigen sehr willkommen, der ganzen weimarischen Societät nicht weniger. Er [146] selbst wird erzählen, wie gut er überall aufgenommen worden, wie viel Bekanntschaften er gemacht, wie viel er Menschen kennen lernen, und aus diesen Relationen werden [Sie] seine Ansichten, seine Gabe zu beobachten und Verhältnisse zu benutzen am besten; selbst beurtheilen.
Die Reinlichkeit seines jugendlichen Daseyns: Offenheit, Lust sich mitzutheilen, Gefühl des Schicklichen und durchaus anständiges eingängliches Betragen das alles empfiehlt ihn und gewinnt ihm allgemeines Wohlwollen. Seine Kenntnisse die ohne Anmaßung hie und da durchleuchten, ein glückliches Gedächtniß, eine frische Vorstellungsgabe, Lust zur Thätigkeit, Leichtigkeit mit der Feder zu verfahren und in allen die Andeutungen eines mäßigen Vorschreitens geben für seinen Lebensgang die besten Hoffnungen.
Indem ich nun, mein Theuerster! zu einem solchen Sohne Glück zu wünschen habe, so gereicht es mir zur größten Freude, vorauszusehn, daß er an Ihrer Hand in das fernere Wissen, so wie in's thätige Leben geführt, von jugendlicher Reinheit nichts verlieren, sondern das, was einem jeden zum Ruhme und Vortheil gereicht: ein vertrauenswerthes Gemüth, ungetrübt sich erhalten werde.
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