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An Polzelli

[Berka, 24. Mai 1814.]

Auf die an mich, mein wertester Herr Musikdirector, gerichtete Frage verfehle nicht zu erwidern, daß, indem ich den Dialog von Claudine rhythmisch behandelte, allerdings meine Absicht gewesen, dem Componisten Gelegenheit zu geben, nach italiänischer Weise recitativisch zu verfahren. Vielleicht möchte jedoch, wenn dieses Ihre Absicht ist, der Dialog hie und da zu verkürzen und nur das beyzuhalten seyn, was zum Verständniß der Handlung nöthig ist und zugleich der Musik Vortheile bietet; welches ein einsichtiger Componist am besten beurtheilen kann. Ich wünsche Glück zu Ihrem Unternehmen und hoffe, mich in der Folge selbst daran zu vergnügen.

J. W. v. Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1814. An Polzelli. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-99CA-7