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An N.N.

Wenn Sie, liebes Fürstenkind dereinst erfahren wie es uns älteren vergnüglich zu Muthe wird indem wir sehen daß die werthen Nachkömmlinge sich am Rechten und Guten erfreuen und selbst etwas angreifen das von Bedeutung ist; so wird Ihnen erst klar werden wie viel Freude mir Ihre Sendung gemacht hat. Da Ihnen die Natur das Geschick dazu gegeben, fahren Sie ja fort Ihr Aug und Ihre Hand an schönen [127] und würdigen Gestalten zu üben. Sie haben eine unschätzbare Anleitung durch den treflichen Künstler den ich zu lieben und zu schätzen so lang gewohnt und immer aufs neue getrieben bin.

Ihrer Frau Mutter Hoheit empfehlen Sie mich zu fortdauernden Gnaden und überreichen Ihr beyfolgendes Bändchen und erbitten ihm gute Aufnahme.

Mögen Sie mich manchmal mit Ihren Entwürfen erfreuen und mir sonst mittheilen was Ihren Wachsthum in allem Guten bezeugt, so werden Sie mir unendlich viel Freude machen. Es wird sich einen Bekanntschaft anknüpfen weil dadurch die Gegenwart sich...

Warum kann ich nicht dem schönen Rufe folgen um in Ihrer und der hohen Ihren Nähe so manches zu genießen wozu ich mir abwesend so lang die schönsten Bilder vorgespiegelt haben.

Leben Sie wohl junge liebe Fürstin sagen Sie dem Meister etwas freundliches.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. Briefe an Unbekannte. An N.N.. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-99EC-C