14/3993.

An Nicolaus Friedrich Thouret

Das Packet, werthester Herr Professor, das Sie an uns abgelassen haben, ist glücklich angekommen und ich danke Ihnen dafür hiermit nur im allgemeinen indem wegen Abwesenheit Durchl. des Herzogs über die verschiednen in Ihrem pro Memoria enthalten Anfragen vorerst keine Entschließung erfolgen kann die ich aber baldmöglichst beschleunigen will.

Dasjenige worum ich Sie nun ersuchen wollte sind die Profile zu dem zweyten Vorzimmer, indem der Quadrator mit dem Audienzzimmer fertig ist.

Herrn Isopi bitte ich für seine gefällige Zuschrift zu danken. Was das Audienzzimmer betrifft, so kann wohl darüber die Entschließung nicht eher gefaßt werden als bis die Arbeit zum runden Zimmer hier angelangt und aufgestellt ist.

Und was die Modelle zum runden Zimmer selbst belangt, so wünschte ich, daß solche nicht in gebrannter Erde gemacht würden, indem uns an einem ausgearbeiteten Modell in Gyps genügen kann und dadurch, wie Herr Isopi schreibt die Kosten um ein Ansehnliches vermindert würden welches ich um so mehr wünsche, damit sie nicht den Maßstab überschreiten, der bey unsern Verhältnissen gilt, und für die Zukunft nicht abschrecken.

[25] Ich habe auf beyliegendem Blatt was Herrn Isopi betrifft besonders geschrieben, damit Sie es vorweisen können. Ich wünschte gar sehr daß, indem wir die Modelle in gebrannter Erde weglassen die Kosten für das runde Zimmer vermindert würden, damit nicht gleich anfangs sowohl Durchl. dem Herzog, als meinen Herrn Mitcommissarien ein Unwille gegen diese Arbeit erregt werde. Wegen des Audienzzimmers hat es Zeit, bis wir Sie wieder bey uns sehen.

Zum Schluß noch eine Frage, welche ich bald möglichst beantwortet wünsche. Wann glauben Sie dieses Jahr zu uns kommen zu können? Es entsteht so mancher Zweifel welcher ohne Ihre Gegenwart schwer zu lösen ist. Herr Professor Meyer steht uns zwar mit seinen Einsichten eifrig bey, allein es kommt doch manches vor, wozu man Ihre Einstimmung wünschte. Man hat diesen Sommer vor, bey dem Baue lebhafte Schritte zu thun, wobey denn freylich Ihre Gegenwart zu schneller Ausführung nicht wenig beytragen würde.

Das übrige nächstens. Der ich indeß recht wohl zu leben wünsche und mich Herrn Rapp, Herrn Prof. Dannecker und Herrn Isopi bestens zu empfehlen bitte.

Jena am 18. Febr. 1799.

J. W. v. Goethe. [26]

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1799. An Nicolaus Friedrich Thouret. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9A29-7