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An Carl Friedrich Zelter

Es wird sich wohl einleiten lassen, daß unsre Mittheilungen nicht unterbrochen werden. Ich schreibe manches mit Bleystift, welches mundirt wird. Alles kommt darauf an, daß die Kräfte, die mir gebleiebn sind und die sich allmählig verstärken, wohl genutzt werden, denn es bedarf deren. Die mir auferlegten Lasten vermindern sich nicht, doch vertheil ich sie auf[30] Wohlgesinnte, die sich an diesem Falle doppelt erproben. Nach und nach hörst du das Weitere. Schon seit einiger Zeit trau ich dem Landfrieden nicht und befleißige mich, das Haus zu bestellen; das geht nun fort, rein und stetig, zu meiner großen Beruhigung.

Wegen unsrer Correspondenz ist Vorsorge getroffen. Willst du, wie ich denke, den künftigen nicht unbedeutenden Betrag des Erlöses auch für Doris bestimmen, so drücke es in einem legalen Document gegen mich aus, damit es sich an die andern Verfügungen gesetzlich anschließe, wodurch ich möglichst die wunderliche Complication der Zustände für die nächste Zukunft zu sichern für Pflicht halte.

Freylich geht's dir wie mir in Absicht auf Sammlungen; wir besitzen das für uns Kostbarste, das aber sich nicht taxiren läßt.

Soviel für dießmal. Ich lege das Original bey, damit du sihst, wie wir uns behelfen.

Schritt vor Schritt!

Wie immer

Weimar den 6. December 1830.

G.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1830. An Carl Friedrich Zelter. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9A2B-3