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An Carl Ernst Schubarth

Am 10. May ging ein Brief an Sie, mein Theuerster, nach Breslau, worin ich meinen fortdauernden Antheil betheuere und einige Nachricht von Ihren Zuständen wünsche. Indessen sind Sie näher geruckt und lassen vernehmen, daß Sie nach Berlin zu reisen gedenken, welches ich sehr billige, mit dem Wunsch, daß die Absichten, welche Sie hegen, bestens gelingen. Ich kann mir im Allgemeinen Ihren Zustand sowohl als Ihre Vorsätze denken; unterrichten Sie mich weiter davon. Möge ich nur Erfreuliches vernehmen.

An Herrn Geheimen Staatsrath Schultz liegt ein Blatt bey; ich wünsche, daß er in der Lage seyn möge, Ihnen zu nutzen; er theilt meine günstige Meynung von Ihnen.

Was Sie über Homer und sein Jahrhundert sagen werden, erwarte mit Verlangen; es stimmt gewiß mit Ihrer übrigen Denkweise zusammen, die ich zu kennen glaube.

Mein Auszug aus der Ilias wird zur Hälfte in dem nächsten Stück Kunst und Alterthum erscheinen. Die Gleichnisse sind umständlich aufgeführt und jedes mit einem Sternchen bezeichnet, welches zu eignen Betrachtungen Anlaß giebt.

Mehr sage nicht dießmal, das Beste wünschend.

Weimar den 22. May 1821.

J. W. v. Goethe. [254]

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1821. An Carl Ernst Schubarth. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9A3B-0