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An Friedrich Siegmund Voigt

Ew. Wohlgeboren

erhalten hiebey eine merkwürdige Sendung. Die kümmerliche Gestalt der auch uns bekannten Pflanzen deutet auf ein trauriges Vaterland; Serenissimus denken diese Acquisition nach Jena zu stiften und wünschen vorher Geschlecht und Art soviel möglich beygeschrieben zu sehen. Ew. Wohlgeboren übernehmen wohl dieses für Sie selbst nicht uninteressante kleine Geschäft.

Ich habe vorerst nur die Dicotyledonen ausgelesen, in der Folge sende die Monocotyledonen und Cryptogamen. Merkwürdig waren mir unter den gegenwärtigen die wunderbaren Fäden mit kleinen Blättchen an einer Pflanze, die mir übrigens ein tussilago zu seyn scheint. Andere Bemerkungen und Unterschiede werden Ew. Wohlgeboren gewiß nicht entgehen.

Hochachtungsvoll und das Beste wünschend

ergebenst
Weimar den 2. Februar 1821.
J. W. v. Goethe.

Abschrift
einer von Serenissimo mitgetheilten Notiz.

Diese getrockneten Pflanzen hat mir S. G. Sinclair in London unter Dat. des 4. Januars 21 gesendet und dazu [119] geschrieben, sie wären von der Melvilles Insel, von woher der Capitän Patty sie von der Nordpol-Expedition mitgebracht habe. S. Sinclair bekam sie vom Sir Benjamin Hobhause, Vater des bekannten Redners im Unterhause, der von dem Capitän Parry ein Neffe ist.

28. Januar 21.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1821. An Friedrich Siegmund Voigt. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9A5C-8