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An Joseph Friedrich von Retzer

[Concept.]

[Anfang Mai.]

Herr Capellmeister Eberle hätte sich bey mir nicht musikalischer anmelden können, als indem er mir einen Brief von Ew. Hochwohlgeboren überbrachte, wodurch ich Ihres fortdauernden gütigen Andenkens gewiß ward. Wir haben ihn bestens empfangen, sowohl um dieser Empfehlung als seines Talents willen, und ich hoffe, er soll nicht unzufrieden von uns geschieden seyn; obgleich ein empfindlicher Verlust, der unser fürstliches Haus betraf, bey Hof und im Publicum eine Traurige Stimmung verbreitet hatte. Indessen fand man sich durch sein schönes Talent erheitert, und ist seine Gegenwart uns dadurch doppelt bedeutend geworden.

Herr Doctor Stoll, der sich einige Zeit bey uns aufgehalten, wird diesen Brief überbringen. Er hat sich theoretisch und praktisch um das Theater bemüht und wird einer solchen Anstalt auf eine oder die andre Weise wohl nützlich seyn können.

Der ich, diesen jungen Mann Ew. Hochwohlgeboren Prüfung empfehlend, die Ehre habe, mich mit der Vollkommensten zu unterzeichnen.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1806. An Joseph Friedrich von Retzer. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9A66-0