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An Sophie von La Roche

Den 20ten wird seyn künftigen Montag, ist Lavater hier, ich habe eine ganz neue Freude in der Erwartung des Menschen. Er geht in ein Bad. Ich hätte freylich gewünscht, daß Sie ihn wenigstens berührt hätten, doch vielleicht macht sichs noch. In der Welt ists würcklich nicht so schlimm, es ist nur anders als wir's uns vorstellen. Glauben Sie mir dass das Opfer [168] das ich Ihrer Max mache sie nicht mehr zu sehn, werther ist als die Assiduität des feurigsten Liebhabers, dass es im Grunde doch Assiduität ist. Ich will gar nicht anrechnen was es mich gekostet hat, denn es ist ein Capital von dem wir Beyde Interessen ziehen. Behalten Sie mir Ihr Herz offen.

Merck ist wieder da mit Sack und Pack, das ist: mit Weib und Kindern, noch hab ich nichts von ihm gehört. Von der Messe hab ich drei Meisterstücke Herders älteste Urkunde des Menschengeschlechts. Klopstocks gelerten Republik und eines Ungenannten Laidion.

[Frankfurt] am 16. Juni 74.

Goethe.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1774. An Sophie von La Roche. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9A98-F