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An Friedrich Justin Bertuch

Was ich von einem niederträchtigen Menschen, wie der Verfasser Ihrer Theaterrecensionen ist, in einem solchen Falle zu erwarten hatte, schwebte mir vor, als ich Sie neulich freundschaftlich um künftige Mittheilung solcher Aufsätze ersuchte. Sie schicken mir ihn gegenwärtig halb gedruckt, und ich kann nur so viel sagen: daß wenn Sie nicht selbst geneigt sind, die Sache zu remediren, und den Aufsatz zu unterdrucken, ich sogleich an Durchl. den Herzog gehe und Alles auf die Spitze setze. Denn ich will entweder von dem Geschäft sogleich entbunden oder für die Zukunft vor solchen Infamien gesichert seyn. Mag der allezeit geschäftige Verzerrer seine Künste doch in der Allgemeinen [3] meinen Zeitung, oder wo er will, aufgaukeln, in Weimar werde ich sie nicht mehr leiden, in den Fällen wo ich als öffentliche Person anzusehen bin. Ich erbitte mir vor vier Uhr Ihre Erklärung darüber; mit dem Schlage geht meine Vorstellung an Durchl. den Herzog ab.

Weimar, am 12. Jan. 1802.

J. W. v. Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1802. An Friedrich Justin Bertuch. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9A9A-B