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An Carl Witzel

Sie erhalten, mein lieber Herr Commisssions Secretär, die übersendeten Munda unterschrieben zurück. Bey dem Erlaß an Petersilie habe ich mit Vergnügen ersehn, daß Fürstl. Commission sich wegen des unschicklichen Urlaubsgesuchs, welches unmittelbar am höchsten Orte eingereicht worden, verwahrt hat. Sollte der Fall noch einmal vorkommen; so müßte man darüber bey höchster Behörde selbst etwas äußern.

Ich lege einen Brief der Madam Unzelmann bey. Der erste Punct betrifft eine Privatsache, die von mir den jungen Eheleuten geschenkte Zuckerdose betreffend. Über etwas das ich gegeben kann ich mir gar keine weitre Disposition anmaßen. Ich gab es ihnen beyden, in der Erwartung, daß sie so [107] geschwind nicht wieder auseinander gehen würden. Mögen Sie diese meine Gesinnung, wenn es nöthig wäre, aussprechen.

Den andern Punct, die polnische Jacke betreffend, überlasse ich ganz Fürstlicher Commission.

Nächsten Sonnabend den 7. gedenke ich wieder in Weimar zu seyn. Doch würde mir es, weil die ersten Tage immer etwas turbulent sind, sehr unbequem seyn, Dienstag Hauptprobe von dem Wald von Her manstadt zu halten. Deswegen wäre es mir angenehm, wenn man das Stück auf Sonnabend den 14. ansetzte. Man könnte alsdann Donnerstag und Freytag vorher, ein paar tüchtige Proben halten, damit dem Stück sein Recht wiederführe.

Weiter sage ich für heute nichts, indem sich manches andere besser mündlich wird behandeln lassen.

Jena den 2. October 1809.

G.


Wollten Sie doch in der Kanzley die Bemerkung machen, daß bis die Munda nicht eher zusammenschlagen würden als bis sie trocken sind, und daß man die Tinte ein wenig anziehen läßt, ehe man Sand daraufstreut. Die Verordnung an Stromeyern, die so wie die übrigen Dinge sehr hübsch geschrieben ist, findet sich durch eben bemerktes übereiltes Zusammendrücken entstellt.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1809. An Carl Witzel. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9A9F-1