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An Georg Sartorius

Dieses Jahr vergeht mir unter mancherley Leiden, unangenehmen Zufälligkeiten und Bedrängnissen, daß alles Gute, was mir dazwischen geworden, dadurch einigermaßen verdüstert wird. Ich mußte mich sehr zusammennehmen, um innerhalb wirksam zu bleiben, und konnte nach außen wenig thun. Am wenigsten erfuhren meine Freunde von mir, an die ich oft am meisten dachte, und so waren Sie und die lieben Ihrigen oft der Gegenstand meiner innigsten Unterhaltungen.

Völlig jedoch soll das Jahr nicht herum gehen, ohne daß ich wenigstens ein Lebenszeichen von mir gäbe. Möge unterdessen einiges, das von mir ausging Ihnen Freude gemacht haben. Anderes folgt nach, womit ich mich im Stillen beschäftige und zerstreue. Gehe es Ihnen wohl und bleiben Sie geneigt, mir davon Kenntniß zu geben. Ihre Empfohlenen habe ich freundlich aufgenommen.

Mit Bitte um ein baldiges Wörtchen

Weimar, den 10. December 1816.

Goethe. [270]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1816. An Georg Sartorius. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9AE4-1